Ruheraum Staverden

Versteckt auf dem Anwesen Staverden

Der „Ruheraum“ auf dem Anwesen Staverden ist eine greifbare Erinnerung an den Ersten Weltkrieg (1914-1918). Das Gebäude liegt wunderschön versteckt im Wald in der Gemeinde Ermelo. Vor 1972 waren Ermelo und Nunspeet eine Gemeinde; die Gemeinde Ermelo. Der Ruheraum liegt mehr als 20 Kilometer von der Nunspeet-Schutzhütte und dem Internierungslager Harderwijk entfernt. Der Ruheraum auf dem Staverden-Anwesen war höchstwahrscheinlich ursprünglich eine Baracke aus dem Internierungslager in Harderwijk. Auch heute noch kann das monumentale Gebäude bewundert werden und es ist angenehm, auf dem Staverden-Anwesen spazieren zu gehen oder Rad zu fahren.

Abriss & Verkauf von Schutzhütten

Der Waffenstillstand vom 11. November 1918 hatte schnell Konsequenzen für die Zufluchtsstätte Nunspeet. Fast alle Flüchtlinge wollten so schnell wie möglich in ihr Heimatland Belgien zurückkehren. Sonderzüge fuhren, um sie nach Hause zu bringen. Der Innenminister hatte am 1. Mai 1919 verkündet, dass alle bis zum 15. Juni die Lager verlassen müssten. Eine Reihe von Personen durften bleiben, um die Kaserne abzureißen. Bestände der Schulen und Sonderbauten wurden von (staatlichen) Institutionen übernommen oder an Vereine gespendet. Andere Gegenstände wurden öffentlich verkauft oder beschlagnahmt, beispielsweise das Kraftwerk und das Wasserversorgungsnetz.

Auch in den Internierungslagern Oldebroek und Harderwijk wurde viel Material verkauft. Der Abriss wurde Ende August abgeschlossen und das gesamte Gelände der Natur zurückgegeben. Obwohl Jahre später immer noch Stücke von Dachpappe in der Heide gefunden werden konnten. In der Zwischenkriegszeit wurden an der Stelle, an der sich die Schutzhütte befand, mehrere Häuser errichtet.

Der geplante Bau der Belgenbuurt auf dem ehemaligen Gelände der Schutzhütte stammt aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Erinnerung an die Zeit zwischen 1914 und 1919 erhielten die Straßen belgische Namen, insbesondere die der belgischen Königsfamilie. Das belgische Denkmal auf dem Friedhof am Eperweg 22 wurde am 11. Januar 1919 zum Gedenken an die in Nunspeet Verstorbenen und Bestatteten enthüllt.

Bild unten: Zeitungsartikel über Internierungslagerverkäufe und Internierungslagerholzverkäufe; Bilder unten: Abbruchteam Belgenkamp, ​​belgisches Denkmal 1919, Provoost Oldebroek als Schuppen genutzt.

Erforschung des Ruheraums

Online finden Sie folgende Beschreibung des Ruheraums Staverden: „Der Ruheraum auf dem Gut Staverden war ursprünglich eine Kaserne, die der Unterbringung belgischer Soldaten diente, die während des Ersten Weltkriegs 1914-1918 im Internierungslager in Harderwijk geflohen waren.“

Die Mitarbeiter des Archivs suchten unter den vielen Fotos und Karten des belgischen Lagers Harderwijk nach einem Gebäude mit Seitenflügeln und einem Uhrturm, fanden jedoch keines.

Inzwischen zeigte die Bauzeichnung von 1920 (nach dem Ersten Weltkrieg) ein Gebäude mit „Flügeln“. (Hinweis: Baugenehmigung vom 18. Mai 1920). Weitere Recherchen in Staverdens Arbeitsbüchern zeigen Folgendes:

  • Notizen vom 30. und 31. Dezember 1918 über den Abriss der erworbenen Baracken im Internierungslager und den Transport in Teilen nach Staverden
  • 1. Januar 1919 „Entladen der Baracken in die Tischlerei“
  • 19. April 1920 „Sandkarren aus der Stadtheide beim Schatzlager zum Bau des Aufenthaltsraums“
  • 9. Juni 1920 „Sandkarren zum Aufenthaltsraum“
  • 25. März 1921 „Einebnung am Ruheraum“ und „Plantage für den Ruheraum“
  • 13. April 1921 „Eröffnungsfest von 14:00 – 17:30 Uhr mit Zauberer und Pianist“

Die Fensterläden kamen später:

  • 6. Juni 1921 „Transport von Fensterläden (des Ruheraums), die in Harderwijk bemalt wurden“

Die Informationen und Bilder auf dieser Seite stammen aus dem Regionalarchiv Nordwest-Veluwe, mit Dank an Ad Sulman und Els van Nieuwenhuijzen.