Militärstützpunkt Oldebroek

Die ersten belgischen Flüchtlinge

Die ersten belgischen Flüchtlinge wurden in den leeren Kasernen und Ställen des Armeelagers Oldebroek, dem heutigen ‚t Harde, aufgenommen. Aufgrund des Ausbruchs des „Großen Krieges“ (Erster Weltkrieg 1914-1918) und der deutschen Invasion in Belgien im August 1914 flohen viele belgische Bürger in die neutralen Niederlande, um den Gräueltaten des Krieges zu entgehen. Nach dem Fall Antwerpens am 10. Oktober 1914 kamen mehr als eine Million Belgier in die Niederlande. Sie wurden in Schulen, Fabriken, Kasernen und in Privathäusern untergebracht. In Oldebroek wurden Flüchtlinge in den leeren Kasernen und Pferdeställen der Armee untergebracht.

Pferdestall als Schlafzimmer

Viele Flüchtlinge dachten, dass sie in Gelderland an einem Ort landen würden, der den Dörfern ähnelte, die sie verlassen mussten. Sie erwarteten, einfach ihr Leben weiterleben zu können. Es wurde eine Enttäuschung. Sie stiegen an einem verlassenen Bahnhof in einem Kiefernwald aus und wurden von der Lagerleitung und einigen Militärpolizisten begrüßt. Dann mussten sie eine halbe Stunde zu Fuß zu einem Armeelager inmitten einer großen Heideebene laufen. Bald sahen sie die Holzbaracken des Militärlagers vor sich. Die Pferdeställe waren die Schlafzimmer. Die Türen zu den Zimmern waren aus grauem Segeltuch.

Anfang November übernachteten 1.050 belgische Flüchtlinge im Army Place; hauptsächlich Familien. Es konnten keine weiteren hinzugefügt werden. Um die verbliebenen Flüchtlinge unterzubringen, die keine eigene Unterkunft bieten konnten, wurden im Auftrag der niederländischen Regierung an verschiedenen Orten Schutzhütten errichtet. Wird auch als „belgische Dörfer“ bezeichnet. Die Flüchtlinge blieben nur kurze Zeit im Armeelager Oldebroek.

Der Bürgermeister von Nunspeet teilte dem Kommissar der Königin mit, dass es in seiner Gemeinde „endlose Heideflächen“ gäbe, um ein Lager für „unzählige Menschen“ zu errichten. Innerhalb eines Monats wurde auf dem Gelände ein Kasernenlager mit Schulen, einer Kirche, Badehäusern und Erholungsgebäuden errichtet.

Die ersten belgischen Flüchtlinge vom Legerplaats in Oldebroek zogen am 1. Dezember 1914 nach Nunspeet. Der Armeestandort Oldebroek diente bis Kriegsende als Internierungslager für belgische Soldaten. Die Informationen und Bilder auf dieser Seite stammen aus dem Regionalarchiv Nordwest-Veluwe, mit Dank an Ad Sulman und Els van Nieuwenhuijzen.