Gedenkpfahl für den Flughafen

Die Elspeter Heide

Viele wissen, dass während des Zweiten Weltkriegs zwischen Elspeet und Uddel ein Flugplatz gebaut wurde. Doch hier geschah noch mehr. So sind beispielsweise Linien sichtbar, die darauf hinweisen, dass die Deutschen die Heide pflügen ließen, um Flugzeuglandungen zu verhindern, und ein Krater, wo eine große Bombe einschlug, ist noch sichtbar.

Standort des Flugplatzes

Bereits 1935 gab es in der Gemeinde Gespräche über drei geeignete Standorte für einen Flugplatz. In einer Zeitung vom 7. Dezember 1935 hieß es: „Herr Verschoor hat gelesen, dass die Gemeinde Apeldoorn mit Hilfe von Arbeitslosen und staatlicher Unterstützung einen Flughafen bauen will. Gibt es in dieser Richtung nicht auch für die Gemeinde Ermelo Arbeitsobjekte? Der Vorsitzende wird sich darum kümmern. In unserer Gemeinde sind drei Gebiete für einen Flughafen vorgesehen: in der Nähe des Radwegs nach Stakenberg zwischen Elspeet und Uddel und in Ermelo in der Heide, Richtung Groevenbeek, zwischen Straße und Bahnlinie. In einem Gebiet muss mehr getan werden als in dem anderen.“

Pflügen

Auf Luftaufnahmen und topografischen Karten aus dem Zweiten Weltkrieg ist auf der Elspeetse Heide ein Muster sich „senkrecht“ kreuzender Linien zu erkennen, die nahezu quadratische Flächen bilden. Diese „Pflugfurchen“ wurden nicht nur auf der Elspeetse Heide zwischen Elspeet und Uddel gezogen.
In einem Kriegstagebuch von Dienstag, dem 4. März 1941, heißt es: „Alle Heideflächen der Veluwe müssen gepflügt werden, um feindliche Flugzeuge so weit wie möglich an der Landung zu hindern. Beispielsweise muss ein benachbarter Bauer zwischen Vierhouten und Elspeet alle 200 Meter eine Furche durch eine 800 ha große Heidefläche pflügen (Idee eines Schachbretts).“ Das Zitat stammt aus dem Kriegstagebuch von Wim van Houtum. Er war der Sohn eines Papierfabrikanten in Ughelen (bei Apeldoorn) und war neunzehn Jahre alt, als der Krieg ausbrach. Van Houtum führte täglich akribische Notizen über die Kriegshandlungen und bewahrte Zeitungsartikel und Broschüren in Sammelalben auf. Das Tagebuch umfasst viertausend Seiten handschriftlichen Text, verteilt auf vier Bücher, und ist ein einzigartiges Dokument. Das Tagebuchfragment legt nahe, dass die Deutschen einem Bauern lediglich befahlen, die Heide zu pflügen.
Diese Muster sind noch heute auf modernen Luftaufnahmen sichtbar. Kurioserweise zeigen einige alte topografische Karten die Landestreifen auf der Elspeetse Heide, nicht aber auf der Vierhouterheide, obwohl dort dieselben Streifen zu sehen sind. Warum? Weil auf der Elspeetse Heide verstärkte Aktivitäten herrschten?

Bombentrichter

Auch auf der Heide fiel eine Bombe. Soweit bekannt, fiel sie an einem Sonntagmorgen gegen 6:00 Uhr. Warum diese Bombe fiel und ob es sich um eine vorsätzliche Aktion handelte, ist nicht bekannt. Die Spuren von damals und heute sind jedoch noch auf dem Feld zu erkennen. Die Bombe hinterließ damals einen Krater mit einem Durchmesser von über 7,5 Metern, der noch immer über einen Meter tief ist. Da die Bombe 200 bis 300 Meter von den bestehenden Gebäuden entfernt einschlug, muss dies ein schwerer Schlag für die Bewohner gewesen sein, die am Sonntagmorgen höchstwahrscheinlich noch im Bett lagen.

Bombardierung

Am Uddelerweg zwischen Elspeet und Uddel wurde auf Befehl der Deutschen ein Flugplatz errichtet. Im Rahmen des Arbeitseinsatzes war hierfür eine große Zahl von Arbeitern eingesetzt worden, die im Mennoniten-Bruderhaus untergebracht waren. Ein Flugplatz war natürlich ein Ziel für alliierte Kampfflugzeuge. Gegen 13:15 Uhr tauchten vier bis sechs amerikanische Kampfflugzeuge über der Heide auf. Es handelte sich vermutlich um dieselben Flugzeuge, die später am Nachmittag auf Geurt de Zwaans Lastwagen in Nunspeet schossen.

Es war gerade Pause, und die Arbeiter aßen in einer Hütte. Dies führte zu zahlreichen Opfern bei dem Angriff. Acht Arbeiter wurden getötet. Doktor H. Th. van de Poll und einige Krankenschwestern versorgten die Verwundeten. Es waren ebenfalls acht. In der Zwischenzeit kreisten die Flugzeuge weiter über dem Flugplatz. Deshalb hielten die Polizeibeamten aus Elspeet, Hauptfeldwebel Schaapman und Feldwebel Drenth, vorbeifahrende Autos an, um die Verletzten so schnell wie möglich in Krankenhäuser nach Apeldoorn und Ermelo zu bringen.
Die Namen der Verletzten wurden vom Kompaniechef Gijsbertus Versluis aus Loosdrecht bekannt gegeben. Die Toten wurden zum Allgemeinen Friedhof in Elspeet und, nach Genehmigung der Staatsanwaltschaft in Zutphen, zu ihren Wohnorten in Utrecht und Hilversum gebracht. Die Identifizierung war nicht schwierig, da jeder seinen Personalausweis in der Tasche hatte. Fünf kamen aus Utrecht und drei aus Hilversum.
Der Jüngste war 32 Jahre alt, der Älteste 62. Aus Utrecht kamen: Jan Pieter Gerard Elsing (32 Jahre alt), Cornelis van Ewijk (36 Jahre alt), Jan Gerritsen (35 Jahre alt), Hendrikus van Hasselt (62 Jahre alt) und Cornelis Wijje (48 Jahre alt). Die Einwohner von Hilversum waren: Johan Lammertse (39 Jahre), Willem Elias van der Vaarst (41 Jahre) und Albertus Arnoldus Wouters (35 Jahre). Die anderen Flughafenarbeiter hatten genug und verließen den Flughafen. Einige von ihnen suchten Schutz bei der Polizei in Harderwijk.

Kein Lager für Juden

Nachdem die Heide gemäht worden war, sind die Konturen der Start- und Landebahnen noch deutlich sichtbar. Die Heide trug bei den Alliierten den Decknamen „FOX“. Dieser wurde im Zweiten Weltkrieg nicht genutzt. Plänen zufolge sollte links ein Auffanglager für Juden errichtet werden. Diese Pläne wurden von Königin Wilhelmina gestoppt. Dieses Lager wurde daraufhin in Drenthe errichtet, nämlich Camp Westerbork.
Der weitere Bau des Flughafens wurde kurz darauf eingestellt.