Für verstorbene Bewohner des Lagers Pasop
Die Gedenksteine am Tongerenseweg, etwas außerhalb des Dorfes Vierhouten, wurden zum Gedenken an acht Juden errichtet, die das Verstecklager Het Verscholen Dorp – auch Pas Opkamp genannt – nicht überlebten.
Das Denkmal besteht aus zwei Steinen aus schwarzem Marmor. Beide Steine tragen Texte, Namen und einen Davidstern. Sechs von ihnen wurden am 31. Oktober 1944 an diesem Ort hingerichtet. Die anderen beiden starben auf De Paasheuvel.
Die acht Juden hatten ein Versteck im Verstecklager am Pas Opweg. Von April 1943 bis Ende Oktober 1944 hielten sich dort etwa 80 Menschen auf. Darunter Juden, Menschen, die nicht in Deutschland arbeiten wollten, Widerstandskämpfer sowie englische und amerikanische Soldaten. Sogar ein desertierter deutscher Soldat und ein geflohener russischer Kriegsgefangener hielten sich dort auf.
Das Lager wurde zufällig von zwei Landstormern (einer deutschen Armeeeinheit) entdeckt. Die meisten Bewohner konnten fliehen. Acht Juden wurden gefangen genommen und im Keller von De Paasheuvel in Vierhouten eingesperrt. Kaatje Gompes-Schoonhoed (66 Jahre) starb im Keller. Beim Ausheben des Grabes in De Paasheuvel wurde ihr Ehemann Max Gompes (73 Jahre) ermordet. Das Paar stammte aus Arnheim.
Zurück zum Lager
Die verbliebenen sechs Juden mussten mit einer Schaufel zurück ins Lager gehen, um dort erschossen zu werden. Der SD-Offizier Frankenstein (ein Österreicher) hatte sich das ausgedacht. Zusammen mit einem weiteren SD-Offizier, dem Belgier Van ’d Joos und drei Landstürmern (42, 18 und 17 Jahre alt) musste die Hinrichtung durchgeführt werden. Unterwegs brach Panik aus, und Frankenstein beschloss, nicht weiterzugehen. Drei Löcher wurden gegraben und die sechs Juden erschossen. Ein sechsjähriger Junge war der Letzte. Es handelt sich um:
- Familie De Leeuw aus Almelo: Vater Arnold de Leeuw (58 Jahre), Mutter Louise Mathilde de Leeuw-Weijl (50 Jahre) und ihr Sohn Johan de Leeuw (28 Jahre). Eine Tochter war in Vierhouten nicht untergetaucht und überlebte den Krieg.
- Familie Meijers aus Voorburg: Vater Arend Samuel Meijers (45 Jahre) und sein Sohn John Roedolf (6 Jahre). Mutter und Tochter überlebten den Krieg.
- Hartog Speijer (59 Jahre) aus Amsterdam. Seine Frau und seine beiden Kinder versteckten sich andernorts und überlebten.
Enthüllung der Gedenksteine
Auf Initiative der Stiftung Het Verscholen Dorp wurden die Gedenksteine am 4. Mai 1994 aufgestellt und enthüllt. Dies geschah durch die Angehörigen der verstorbenen Juden: Frau Meijers-de Kadt, Wieke Löwenhardt und Floris Loman. Jährlich findet am 4. Mai eine Gedenkfeier statt.